Die Geschichte des Harzer Rollers auch Edelroller genannt-Fliegende Edelsteine
Besuchen sie das Harzer Roller Kanarien Museum in St.Andreasberg-Grube Samson-
Die Kanarienvogelzucht,sowie der Käfigbau war für die Bevölkerung Sankt Andreasbergs von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Rationalisierungsmaßnahmen im Bergbau konnten unter anderem durch die Kanarienvogelzucht finanziell abgefedert werden. Hier soll nur ein kleiner Einblick in die Geschichte gegeben werden, weitere Informationen erhalten Sie während der Führung oder aber in der vielfältigen Literatur,zu empfehlen: Harzer Roller Kanarien geschrieben von Gesangspreisrichtern,zu beziehen beim Hanke Verlag .Leider nicht mehr verfügbar!"
Ursprungsvogel Scheckenvogel Grüner Vogel Gelber Vogel
Kanariengirlitz 70er und 80er Jahre Fällt immer einmal wieder heutiger Vogel
1488 |
Spanische Mönche entdecken, daß sich der kleine zutrauliche Finkenvogel auch in Käfigen züchten läßt. Es ist die Geburtsstunde des in Menschenobhut gezüchteten Kanarienvogels. Das nennt man Domestizierung. |
1555 |
Geßner erwähnt als erster Schriftsteller den Kanarienvogel, er nennt --ihn "Canariam aviculam" (Zuckervögelchen) und rühmt seinen gar lieblichen Gesang. |
1600 |
Durch rege Handelsschiffahrt gelangte der Vogel nach Italien, England und Frankreich.Es entstanden verschiedene Rassen! |
1780 | Italienische Fuhrleute bringen den Kanarienvogel in die Alpenregion. In Imst/Tirol entwickelt sich mit der Zucht von Kanarien ein regelrechter Erwerbszweig.Der Kanarienvogel erkennt sofort die schlagenden Unwetter im Tagebau unter Tage, daher wird er im Schacht als lebende Versicherung eingesetzt. |
1806 |
Ein hauptberuflicher Vogelhändler läßt sich in ein Stadtregister eintragen.Der Handel mit Kanarienvögel begann. |
1824 |
In Sankt Andreasberg ( Harz) werden bereits jährlich etwa 4000 Kanarienhähne verkauft. Die meisten gehen in die USA. Sie werden mittels Reffs (Tragevorrichtung) über Flöße die Weser hoch bis Bremen, und dann mittels Handelsschiffen bis in die USA verschickt. In Alfeld Leine gab es die Fa. Reiche, welche einen Handel betrieb. |
1836 |
Der Lehrer H. O. Lenz aus Thüringen durchsucht alle Teile Deutschlands und die umliegenden Länder, um in Erfahrung zu bringen, wo die beste Kanarienvogelzucht zu finden sei. Er gelangte zur Überzeugung, daß die besten Kanarienvögel in Sankt Andreasberg gezogen werden. |
1850 | ||
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1877 | Karl Ruß veröffentlicht die erste Zeitschrift für Kanarienzüchter, später wurde in Göttingen regelmäßig eine Zeitung gedruckt. |
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1922 1948 |
Kanarienzüchter gründeten bzw.beschlossen in Kassel einen Einheitsstandart zur Bewertung von Harzer Roller Gesangskanarien,genannt:Einheitsskala, hiernach wird auch heute noch gerichtet oder besser gesagt Prämiert" Der Deutsche Kanarienzüchterbund wird gegründet. Kurzform DKB |
2001 2010
2015
2016
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In Sankt Andreasberg entsteht das "Harzer-Roller-Kanarien-Museum". Pressestimmen zur Eröffnung des Museums.
Heute wird nur noch von einem Liebhaber in Sankt Andreasberg der Kanarienvogel gezüchtet. Eine Vorprüfung in Vereinen und Verbänden ist keine Pflicht mehr! Die Prämierungszeit wird von 30 Minuten auf 20 Minuten verkürzt .Erstmalig wird in der 70 Jährigen Geschichte des DKB eine Vogelausstellung wegen Vogelgrippe abgesagt! Die Beschickungszahlen gehen zurück auf 57 Austeller. Im Jahre 2018 gar auf 44 im Jahre 2022 nur noch 27 Aussteller. Im Jahr 2023 wieder ein leichter Anstieg! 2021 Auch die Deutsche Meisterschaft wird von nur einem Preisrichter bewertet! Ausdruck per Computer 2022 Bei der Deutschen Meisterschaft konnte Hans-Jürgen Wohlidka - Mühlheim zum 5. Male den Titel holen. |
Solche Kaisernester mit Nesteinlage sind Optimal für Harzer Roller-Kanarienvögel
Preisrichtervereinigung -Vorschriften-Bewertungskriterien
Die Preisrichtervereinigung im DKB ist die Dachvereinigung der in den Preisrichtervereinen der Landesverbände des DKB Deutscher Kanarienzüchter und Vogelzüchterbund E.V. zusammengeschlossenen Preisrichter für Gesangskanarien, Wasserschläger und Timbrados. Sie gibt durch Beschlüsse die erarbeiteten Richtlinien zur Bewertung der Harzer Roller,Wasserschläger und Timbrados heraus, betreut ihre Preisrichter, führt Weiterbildungsmaßnahmen durch,setzt die Preisrichter für die Deutschen-Meisterschaften ein und nimmt die Prüfungen von Scholaren ab,die nach drei Jahren Ausbildung Preisrichter werden möchten.Der Vorsitzende der Vereinigung gehört zum erweiterten Vorstand des DKB und auf Deutschen Meisterschaften mit zur Ausstellungsleitung. Gegründet wurde die Vereinigung 1947, also zusammen mit der Gründung des DKB ins Leben gerufen.Die vor dem 2. Weltkrieg und während desselben vorhanden gewesenen Züchterorganisationen waren zerschlagen. Engagierte Züchter dachten an die Neugründung eines Verbandes. Auch eine Preisrichtervereinigung sollte gegründet worden. Zuchtfreund W. Jahn (später DKB-Präsident) wurde 1. Vorsitzender der Preisrichtervereinigung. 925 Mitglieder gehörten dazu. In den Jahren um 1967 wurden auch Preisrichter aus der DDR zur Bewertung eingeladen. Den Vorsitz der Prr.-Vereinigung hatte zu diesem Zeitpunkt A. Grieser. Wichtige Beschlüsse waren von 1960 -1970 die Festlegung der zu bewertenden Kollektionen von 16, auf höchstens 18 Kollektionen, Verbot von Prämiierungen im eigenen LV, Losentscheid bei Prämiierungen, Kompetenz des Preisrichter- Vorsitzenden bei der DM des DKB, Preisrichtereinsatz, Angleichung der Preisrichter bei den Bewertungen und die Vorgabe der Spezialpreise nach der gleitenden Skala. Im Jahre 1970 betrug die Mitgliederstärke der Gesangskanarienzüchter 4942. In diesem Jahr wurde auch eine Schauverkürzung vorgenommen, auch heute noch ein aktuelles Thema, die Gesangskanarienzüchter bewerten nach der 1922 gegründeten Deutschen Einheitsskala, aber mit Ihren Erweiterungen, bzw. Erneuerungen. 1974 erfolgte die neue Regelung des Gesamteindruckes. Die Preisrichter wählten 1978 in Bocholt unseren allseits bekannten und geschätzten DKB-Expräsidenten Norbert Siepmann zum 1. Vorsitzenden der Preisrichter bis 1985, die weiteren Vorsitzenden waren 1985-1989 Zuchtfreund Herbert Leiendecker, 1990 -1995 Dr. Thomas Velleuer und von 1995 – 2003 Heinz Bloch. Den heutigen Vorstand bilden seitdem Claus-Werner Dapper, LV 04 als Vorsitzender, Berndt Kohler, LV24, als Schriftführer und nunmehr Edwin Baumgart als Kassenwart. Neben den genannten Vorstandsmitgliedern gehören zum Arbeitsausschuss:Dr. Karl-Heinz Eibel (LV 06), Elisabeth Sandfort(LV23), Peter Geberzahn(LV19), Hans-Jürgen Wohlidka (LV20), Josef Sandfort (LV 23),wobei 2018 Josef und Elisabeth Sandvort verstorben sind.Ca: 80 Preisrichter für Harzer und Wasserschläger sorgen für einen reibungslosen Ablauf bei Bewertungen. Kontinuität und Beharrlichkeit ermöglichen den Erfolg und die Entwicklung in dieser Gruppe mit dem Ziel, als Baustein im Gefüge des DKB zum Wohle dieser Organisation, ihrer Mitglieder und unserer gefiederten Freunde beizutragen. Die Zahl der Aktiven Preisrichter ist im Jahre 2022 auf 38 geschrumpft!
Die Geschichte und Entwicklung des Gesangskanarienvogels Harzer Roller, "es gibt noch Timbrados und Wasserschläger",und der Fachgruppe im DKB
Die Geburtsstunde unseres heutigen Gesangskanarienvogels hat seinen Anfang im 14. Jahrhundert genommen. Zu diesem Zeitpunkt erkannte man, dass dieser Kanariengirlitz, der seine Heimat auf den Kanarischen Inseln, La Palma - Teneriffa - Gran Canaria usw. hatte, ein hervorragender Sänger war. Die Inselbewohner nahmen den Vogel gefangen und brachten ihn mit auf das Spanische Festland. Von hier aus führte der Weg durch ganz Europa.Bei uns erlangte er seine Bedeutung durch die Harzer Bergleute, da diese feststellten, dass er neben der Eigenschaft des guten Gesanges auch die Gabe besaß, die lebensbedrohlich schlagenden Wetter in den Gruben durch sein Verhalten anzukündigen. Der Begriff "Harzer Roller" nahm hier seinen Ursprung Die Blütezeit der Kanarienzucht nahm somit seinen Anfang. Durch die Veredelung und Domestizierung wurde aus dem einst einfachen Harzer Roller ein hervorragender Gesangskanarienvogel, der auch heute noch gern gezüchtet wird und sich größter Beliebtheit erfreut.Die Blütezeit der Kanarienzucht nahm somit seinen Anfang. Durch die Veredelung und Domestizierung wurde aus dem einfachen Harzer Roller ein hervorragender Gesangskanarienvogel, der auch heute noch gern gezüchtet wird und sich größter Beliebtheit erfreut.Da der Vogel auf Schauen und Meisterschaften im gesanglichen Wettstreit mit seinen Artgenossen steht, wurden hierfür die Ausstellungsichtlinien und die Ausstellungsordnung erarbeitet, um eine faire und sportliche Bewertung durchführen zu können.Die Fachgruppe wurde im Jahr 1974 um einen Gesangsvogel bereichert, den Wasserschläger.Dieser Vogel hat in seinem Lied andere gesangliche Elemente als der Harzer Roller. Seinen Ursprung hat er in Belgien, wo er im Bereich Mechelen schon um 1830 bewertet wurde.1929 wurde der erste Standart für Wasserschläger zusammengefasst von B. Pelemann in Belgien. Seit 1977 präsentieren sich die Wasserschläger auch auf den Deutschen Meisterschaften.Eine weitere Spielart hielt 1979 in unserer Fachgruppe Einzug - die Gesangfarben- und Gesangspositur-kanarien, die sich bis zu sieben Schauklassen in den nächsten Jahren erweiterte. Diese Schauklassen sind: GF 1 BI Gelb Schimmel GF2 1D D Dominant weiß GF3 2BI schwarz gelb Schimmel GF4 2EI-IV Schwarz gelb Opal GF5 1AI Gelb Intensiv GF6 Sammelschauklasse „Neue Farben“ GP / DH Gesangspositur Deutsche Haube1983 wurde diese Gruppe per Beschluss aufgenommen. Von diesem Zeitpunkt an wurde eine Namensänderung beschlossen:Fachgruppe Gesang-, Gesangfarben-, Gesangpositur und Wasserschläger (G, GF, GP u. W).Der Modus bei der letztgenannten Gruppe ist erst eine Bewertung auf der gesanglichen, und anschließend auf der Farben / Positur - Basis. 2001 wurde die Interessengemeinschaft Timbrados Deutschland per Beschluss in die Fachgruppe aufgenommen und konnte erstmalig 2002 an den Deutschen Meisterschaften in Mannheim teilnehmen. Die Fachgruppe nennt sich nun fortan: Gesang , Gesangsfarben-, Gesangspositurkanarien, Wasserschläger und Timbrados. 2006 wurde die Interessengemeinschaft Gesangsfarben-, Gesangspositurkanarien mit Sitz in Pirmasens in die Fachgruppe aufgenommen.
Vor ungefähr 535 Jahren (1485) kamen Mönche auf die Idee, die Kanariengirlitze, (das sind die Ursprungsvögel unseres Harzer Rollers ) in Käfigen zu halten und zu züchten. Sie mochten den Vogel, besonders seinen Gesang. Immer mehr Menschen kauften einen Vogel und hatten Freude an ihm. Um 1600 gab es schon Segelschiffe und die Länder konnten den Handel treiben. So kam es, dass die Kanariengirlitze nach Italien, England und Frankreich gelangten.Schließlich gelangte der Vogel mit Fuhrleuten nach Imst/Tirol, zu den Bergleuten. Diese erkannten dann auch, dass der Kanarienvogel fallende Gase "Kohlenmonoxyd" unter Tage sofort wahrnahm. Ein gutes und günstiges Alarmgerät.So hielten diese Bergleute Kanarienvögel, damit sie ein sicheres Alarmgerät unter Tage hatten. Hier wurden die Kanarien gezüchtet und auch verkauft. Wenig später 1730 kamen diese Bergleute aus Imst, die Arbeit suchten in den Harz und zwar nach St. Andreasberg. Sie hatten nicht viel Gepäck dabei, aber einige ihrer Kanarienvögel. Die Sankt-Andreasberger Bergleute hatten sich schon immer für Vögel (allerdings Finken) interessiert und sie fanden schnell großen Gefallen an dem Kanariengirlitz. Schon sehr bald gab es in Sankt-Andreasberg ganz viele Kanarienvogelzüchter. Hauptsächlich waren es aber doch die Bergleute, die diese Kanarienvögel züchteten. Aber es gab auch andere Berufszweige, wie zum Beispiel Schuster, auch diese widmeten sich der Zucht. 1824 blühte der Handel mit den Kanarienvögeln auf. Es wurden Jährlich aus dem Harz etwa 4000 Kanarienhähne verkauft, da die Weibchen nicht sangen wurden diese gar nicht verkauft. Man wollte aber auch keine Nebenbuhler haben die diesen Vogel selbst nachzüchten konnten.1831 reisten einige Vogelhändler unter dem Schutz von dem Königreich Hannover. Dieses Dokument stammt vom Vogelhändler Haberland aus Sankt Andreasberg. Es ist wie ein Reisepass und garantierte freie und ungehinderte Reise und nötigenfalls auch Schutz. Im Jahre 1836 war Sankt Andreasberg schon bekannt durch seine Kanarienvogelzucht.Bald widmete sich auch der Bergmann Wilhelm Trute (lebte von 1836 bis 1889) der Zucht, und nur er allein schaffte es, den Kanarienvogel so zu züchten, dass er seinen Gesang weiter entwickelte in rollende Touren und das er dieses Lied auch leise und nur mit geschlossenem Schnabel vortrug. Dieser “Harzer Edelroller” wurde weltbekannt und mit ihm auch die kleine Bergstadt Sankt Andreasberg. 1882 wurden über 180. Tausend Kanarienvögel aus dem Oberharz nach New York, Südamerika,Australien,Europa Südafrika, und Deutschland verkauft. So wurden viele Kanarienvögel mit dem Passagier- und Frachtschiff nach Übersee gebracht.Auf dem Schiff mußten die Vögel natürlich auch alle versorgt werden. Im Hafen warteten die Vogelhänder, die ihre vorher bestellten Vögel abholten.Im Harz ging die Zucht weiter, und auch in anderen Städten fing man mit der Zucht der Harzer Roller an. Laut Überlieferungen soll eine Zucht nicht allzu schwer gewesen sein. Um die Jahrhundertwende entstanden dann die ersten Vogelzuchtvereine, zunächst nur in Städten, weil das Land noch nicht mit der Eisenbahnlinie erschlossen war. Diese nachgezüchteten Vögel wurden dann von Älteren erfahrenen Züchtern begutachtet und für Zuchttauglich oder nicht begutachtet. Eine genauere oder wie heute üblich gerechtere Einstufung oder Prämierung gab es noch nicht. Im Jahre 1922 in Kassel kamen dann aber diese sogenannten Begutachter und Züchter zusammen und gründeten eine Einheitsskala zur Bewertung. Diese hat in abgewandelter Form noch immer ihre Gültigkeit. Man konnte nun die Vögel nicht nur besser erfassen, sondern auch den Gesang genau bewerten. Es wurden die ersten Preisrichter, ohne vorherige Prüfung ernannt. Die Züchter machten sich dieses zu Nutze und formten einen Wettstreit. Gesucht wurde immer der bestsingende Kanarienvogel. Dieses System wurde nach und nach verfeinert, und schließlich wurde dann aus Kostengründen eine Bewertung als Vogelstamm= 4 gleiche Vögel ins Leben gerufen. Diese Beurteilung hat sich beim 1947 gegründeten DKB = Deutscher-Kanarienzüchter-Bund bis zum heutigen Tag auch nicht geändert. Diese Bewertungen haben alle mit dem Harzer Roller Gesangskanarien angefangen, etwas anderes war noch nicht Prämierungsfähig. Aber zurück zum Vogel: Der Harzer Roller Gesangskanarienvogel war damals so vielseitig, dass er bis zu neun verschiedene Strophen, der Fachmann sagt Touren dazu, singen konnte. Dabei war auch die Tour Wasserrolle. Diese sollte das rollende Lied verbessern und auch genügend Tiefe im Lied zur Vollendung bringen. Davon ging man in den 70 er Jahren noch aus! Das diesem nur bedingt so war zeigten die später erzüchteten Vögel. Es gab durch das Wasser im Lied auch unerwünschte Nebeneffekte und zwar waren dieses die Gluckpfeifen. Diese waren so störend beim Liedvortrag, dass sie keiner mehr, oder nur wenige bedingt haben wollten. Die Mehrheit der Züchter haben lieber den Perfekten Vier-Tourenvogel vorgezogen. Durch das nun durch Bücher bestens bekannte Mendelsche Vererbungsgesetz konnte gezielter gezüchtet werden. Helfend hinzu kam nun noch, das die Züchter von Harzer- Roller-Gesangskanarien immer weniger wurden.Bedingt dadurch haben die Spitzenzüchter ihre sehr gute Nachzucht auch an Konkurenten verkaufen müssen. Früher wurde dieses oft vermieden, selbst in den Vereinen hatte jeder Züchter "sein eigenes " Zuchtmaterial und wollte damit etwas erreichen! Das es anders besser oder schneller geht, nämlich Material aus einem durchgezüchteten Stamm zu nehmen, daran hat damals noch keiner seine Gedanken verschwendet. Dieses war die damalige falsche Züchterlogik. Auch kam hinzu, dass viele von den "Älteren" erfahrenen Züchtern den "Jüngeren" wahre Märchen aufgetischt haben. Nicht nur in Zuchtangelegenheiten sondern auch schon in Bezug der Fütterungsfragen wurden viele der nachkommenden Züchter veralbert. Das ist nicht nur allein durch die Offenheit einiger Züchter und Preisrichter besser geworden, sondern auch weil einige etwas verdienen wollten und hier Fachbücher schrieben. Der Gedanke "Erster" zu werden ist auch heute noch das Ziel! Nur die Mittel sind heute für alle fast gleich geworden. Es gehören nicht nur Fleiß und Ausdauer dazu, sondern auch ein wenig Los-Glück! Um ein gutes Ergebnis bei den Wettkämpfen zu erzielen. müssen die Vögel beim Wettstreit ja Singen. Das sie dieses auch tun ist ein angeborenes Verlangen. Nur wie und wann sie genau das beste aus ihrem Kehlchen herausholen, dass kann der Züchter zwar beeinflussen, nicht aber die Uhrzeit. Da wird nach wie vor ein Los vorbereitet. Hier ist es schon ein großer Unterschied ob meine Vögel um 10.00 Uhr oder erst um 17.00 Uhr vor dem Preisrichter auf den Tisch stehen! Und was passiert wenn meine Vögel nicht in der gewohnten Umgebung singen? Die Kabinen bei den Deutschen Meisterschaften sind zwar schalldicht, aber behagt dieses meinen Vögeln? Erst wenn ich mir als Züchter eingestehe, das nicht nur der Vogel die Fehler macht, sondern vielmehr jener Züchter der damit umgeht, bin ich ein Züchter. Kommen wir jetzt zum Wettkampf. Alle zur Bewertung zuerst gemeldeten Vögel werden bei der einen Tag vorher erfolgten Einlieferung mit einer Katalog oder Käfignummern versehen, und das fortlaufend. Also ist in einer 4 er Kollektion immer der oben stehende der mit der kleinsten Nummer, also bei der ersten Kollektion beispielsweise von Nr. 1 - Nr. 4. Neuerdings sind, da es erneut neue größere Käfige geben musste, die Transportkästen so aufgebaut das die Vögel von oben links nach unten rechts stehen. Alle so gemeldeten Vögel werden durch Lose gekennzeichnet und kommen in den Lostopf. Die Reihenfolge, wann sie Singen müssen entscheidet der Preisrichter indem er die Lose zieht!Auf dem Tisch beim Preisrichter werden diese dann, nach 30 Minuten Vorbereitungszeit dicht vor die schwarze Wand gestellt, wie sie zur Uhrzeit ausgelost wurden. Dieses wurde im Zuchtjahr 2016 auf nur noch 20 Minuten reduziert. Der heutige Gesangsvortrag dauert also nur noch 20 Minuten. Der Preisrichter sieht also einen Stamm Harzer Roller in Käfigen vor sich, die mit den Käfignummern beklebt sind. Er weiß niemals wem diese Vögel gehören. Dann muss der Preisrichter das von allen vier Vögeln gesungene auf einen Prämierungsbogen übertragen. In den meisten Fällen wird hierbei nur das bestgesungene notiert. Die Skala gibt hier klar vor welche Punkte zu vergeben sind, und dennoch gibt es ja immer wieder andere Auffassungen, weil der eine Preisrichter meint im Zweifelsfalle zu Gunsten des Züchters zu entscheiden, während der andere Preisrichter einfach stur bei seiner Linie bleibt. Damit will ich nur sagen, das es auch eine Auslegungssache des hier amtierenden Preisrichters ist. Auch die Tatsache, wenn ein Vogel oder mehrere nicht Singen wollen ist hier von Preisrichter zu Preisrichter unterschiedlich.Jeder Preisrichter muss nur das gesungene Lied aufschreiben, nicht etwa die Vögel auch noch im Gesangsvortrag animieren.Ich selbst habe es aber immer so gehalten, jeden Vogel zum Singen zu bringen. Schließlich geht sonst ein ganzes Jahr Züchterarbeit verloren, wenn ich den Vogel nicht Singen höre und deshalb einen Null-Strich schreibe. Bei einer Deutschen Meisterschaft bewerten immer noch 2 Preisrichter im Team, diese haben die Möglichkeit sich abzusprechen. Auch dieses wurde 2021 abgeschafft! Das kann für die Bewertung nur gut sein. Im übrigen müssen alle Aktiven Preisrichter jährlich zu einer Pflichtprämierung oder wenn sie es so wollen Nachschulung, dass ist in ganz Deutschland ein Pflichtprogramm. Im großen und ganzen ist aber jeder Preisrichter zuallererst auch ein Vogelzüchter, er weiß also genau wieviel Arbeit, darin steckt, bis der Vogel hier bei einer Bewertung steht. Somit ist der Preisrichter auch bestrebt alle Vögel zum Singen zu bringen, und doch gibt es wieder und wieder einmal einen Ausfall, will heißen, einem Vogel behagt es gar nicht, gerade jetzt; in der vorgesehenden halben Stunde zu singen! Das ist ein Ausfall den die anderen 3 Vögel niemals korrigieren können. Aus diesem Grund veranlaßt der Preisrichter das diese eine Kollektion noch einmal eine zweite Chance bekommt. Am Ende des Tages darf diese Kollektion noch einmal vorgeführt werden, und siehe da, sehr oft singt der Hahn dann. Woran hat es nun gelegen? Warscheinlich war dieser Vogel aus einem Stamm wo der Züchter noch einer Arbeit nachgeht, und somit nur Abends trainieren konnte. Das sind alles Gründe die mitbedacht werden müssen. Das ist das Glück welches dazu gehört. Ein Pensionär ist dagegen ununterbrochen und regelmäßig mit dem Training beschäftigt, oft auch zu viel. Dieses spiegelt sich auch in den folgenden Bewertungen wieder. Die Punktzahlen lassen nach weil die Tiefe und der Schmelz im Lied weg sind durch zuviel Training? Ich will hier nur kurz aufzeigen was so im Laufe eines Zuchtjahres passiert. Da ist es nicht verwunderlich, dass es keinen Nachwuchs mehr gibt. Diese Ausdauer bringt heute keiner mehr auf. Zumal das Züchten von anderen Kanarien viel leichter ist. Ein Neueinsteiger kauft gut Prämierte Hähne und Weibchen und kann diese sofort miteinander verpaaren. Meist stellt sich der Erfolg schon im ersten Jahr ein! Das geht bei Harzer Rollern nur bedingt, oder wenn ich das Glück habe von einem "Ehrlichen" Züchter, wirklich durchgezüchtetes Material eingekauft habe.Trotz dieser vielen Umstände sind die Harzer Roller Züchter so programmiert, dass es im nächsten Jahr mit der Zucht weitergeht. Das ist wie eine Sucht! Aber eben auch eine gute Sache, denn erstens haben die "Älteren "Züchter eine Beschäftigung, und zweitens werden solche Menschen nicht so schnell krank weil sie etwas zu bewältigen haben. Dazu gehört auch immer wieder ein Fachgespräch bei den jährlich stattfindenden Tagungen. Ich will nur hoffen das dieses " Fieber "noch ein paar Jahre anhält. Der Vogel ist es wert!