Harzer Roller-auch Edelroller genannt als Haustier
Der Edelroller Gesangskanarienvogel eignet sich hervorragend als Haustier. Der Käfig sollte so gewählt sein, damit der Vogel auch fliegen muß, ansonsten neigt ein Vogel in Gefangenschaft gern zu verfetten. Zunächst muss ich mir als Halter aber schon ein wenig Vorkenntnisse aneignen.Das geschieht am besten durch lesen in Fachbüchern über Kanarien, oder durch Gespräche mit dem Züchter wo ich meinen Vogel einkaufe. Denn das ich einen Harzer Roller Vogel in einem Zooladen bekomme erscheint ziemlich unwarscheinlich; und wenn doch bestimmt keinen guten Sänger. Also kaufe ich mir zuerst einen Käfig.Ein Kistenkäfig mit den Maßen 80cmx50cmx50cm wäre für die Dauerhaltung optimal. Diese Käfige gibt es in Holz-Kunststoff oder Metall. Die Fütterung sollte wenn möglich von außen erfolgen, was heißt, die Näpfe sollen an der Frontseite eingeführt werden. Will ich einmal züchten, muss auch mindestens eine Nesttür vorn vorhanden sein. Diese Vorsatzgitter (so nennt man die Vorderfront) gibt es in jedem guten Fachhandel für Vögel. Die Sitzstangen sollten so angebracht werden, dass die Vögel fliegen müssen , und darunter auch kein Futter oder Wassernapf steht. Sonst würden diese sehr leicht verschmutzen, was auch immer Krankheiten nach sich ziehen kann. Der Standort des Käfigs im Zimmer muß stets so gewählt werden, daß er nicht direkt an einer Heizung oder im Sonnenlicht steht, und auch Strahlen vom Fernseher oder Computer sind nicht gut für einen Vogel in Gefangenschaft. Sonst schadet es dem Vogel nicht, wenn er am täglichen Leben des Menschen teilnimmt. Man kann seinem Vogel sehr gern Freiflug gewähren. Nur sollten dann alle Fenster und Türen geschlossen sein. Und Achtung: Es gibt viele Grünpflanzen die für den Vogel giftig sind. Dieses weiß der Vogel aber nicht. Er fliegt gern zu dem Grünzeug und knabbert auch alles an. Dieses könnte ihm dann zum Verhängnis werden! Sollten sie dennoch Ihren Hausgenossen den Freiflug angewöhnen, dann machen sie aber nicht den Fehler diesen Vogel außerhalb des Käfiges zu füttern. Der Vogel würde dann nicht allein in seinen Käfig zurückkehren. Auch am Abend wenn sie sich im Zimmer des Vogels aufhalten und Licht benutzen,sollte der Käfig besser mit Tüchern verdunkelt werden, damit dem Vogel genügend Zeit zur Nachtruhe gewährt wird. Auch einen Aufenthalt in Küchen sollten sie,wenn möglich vermeiden. Die heutigen Bratpfannen mit einer Teflonbeschichtung sind für Vögel giftig. Hier in Gefangenschaft sollten sie dem Kanarienvogel ein Mischfutter anbieten. Ein einzeln gehaltener Vogel braucht jedoch nur 8 Gramm Futter am Tag, das entspricht genau einen Teelöffel voll. Wenn sie dem Tier mehr Futter anbieten, sucht er sich nur die Samen aus, die er leichter öffnen kann, und der Rest wird nicht beachtet. Das wäre falsch, schließlich muss das Tier ähnlich wie in der Natur damit beschäftigt sein das Futter zu suchen und auch gemischt aufzunehmen. Über den Sommer reicht es aus, wenn sie dem Tier dieses Mischfutter reichen. Hin und wieder können sie dem Vogel etwas Grün reichen, wie ein Apfelstück-ein Möhrenstück-ein Gurken- oder Zuchinistück oder aus der freien Natur einige Bei/ Unkräuter wie: Vogelmiere, Löwenzahn, Ackermelde, Hirtentätschel oder grünen Salat. Aber immer nur in Maßen,und frisch, das nicht verzehrte am Abend entfernen.Achten sie aber genau darauf dass diese Wiesenkräuter nicht gespritzt sind. Im Winterhalbjahr dürfen sie ein zusätzliches Ei-oder Aufzuchtfutter trocken reichen. Auch geriebene Walnüsse oder geschälte Sonnenblumenkerne verzehrt ihr Vogel gern als Leckerli. Spielzeug wie Leitern oder einen Spiegel wie bei Wellensittichen braucht der Harzer Roller Kanarie nicht. Wenn sie dagegen hin und wieder Kolbenhirse aufhängen hat er nicht nur eine gute Beschäftigung, sondern ein weiteres Leckerli zur Verfügung. Das Trinkwasser muss täglich neu gereicht werden. Hin und wieder eine Badegelegenheit in Form von Badehäuschen oder Badeschälchen wäre sehr schön. Der Harzer Edelroller badet sehr gern und ausgiebig. Wenn sie jedoch vorhaben einen zweiten Vogel dazuzugesellen, müssen sie sich unbedingt für ein Weibchen/ Henne entscheiden. Das ist aber wieder mit ein wenig später auftretenden Schwierigkeiten verbunden. Denn es ist ein Naturgesetz, dass die Vögel sich, einmal im Jahr vermehren wollen.Während der Brutzeit ist das Weibchen die dominante. Flüge bzw. jagen ist zuerst Tagesgeschäft,das heißt der Käfig muss größer sein oder besser doch eine Voliere. Das heißt: Dieses Weibchen würde sehr bald Eier legen; auch wenn sie keine Nester anhängen. Im Futternapf, auf der Erde oder sonstwo liegen die Eier. Jedoch bei Käfighaltung mit einem zweiten Hahn tritt auch wieder das Naturgesetz in den Vordergrund. Die Hähne Singen von Natur aus, um ein Revier für sich zu beanspruchen. In dieses Revier werden durch den Gesang die Weibchen gelockt und akzeptiert. Ein zweiter Hahn wäre aber immer ein Rivale, mehr noch ein Eindringling. Diesen würde der erste Hahn jagen und verfolgen. Da der zweite Hahn dann nicht die Ausweichmöglichkeiten wie in der freien Natur besitzt, würden diese Hähne sich so lange bekämpfen bis einer stirbt. Also nur zur Unterhaltung reicht ein Vogel als Sänger im Käfig aus. Bei guter Haltung und Pflege erlangt dieser ein Alter von 15 Jahren.Nun noch einige Ernährungstips,die sie genau einhalten sollten: Es ist sehr wichtig dem Vogel das Futter so anzugleichen wie er es im Rythmus des Jahres braucht.Es gibt die Ruhephase-die Zuchtphase-die Mauser und die Ausbildungszeit.- In der Regel braucht ein ausgewachsener Vogel 8 Gramm Mischfutter am Tag, das ist ein Teelöffel voll um zu überleben. Wenn sie den Vogel nur im Käfig halten,reicht ein Mischfutter aus dem Handel völlig aus. Die Mischung ist heute gut gewählt. Die genaue Zusammenstellung der Saaten für das Körnerfutter sollte speziell auch auf die unterschiedlichen Phasen und Haltungsbedingungen des Züchters angepasst werden. In der natürlichen Ruhephase, also über den Zeitraum des Winters ( November bis Ende Februar) ist ein Mischfutter so zu geben, so das die Tiere sich eine gute Kondition erlangen können. Wenn der Züchter seine Hennen im Freien, was immer der beste Weg ist, hält, muss ein Fettreicheres Mischfutter angeboten werden. Das heißt wiederum ich muss als Züchter neben trockenem Eifutter auch geschälte Sonnenblumenkerne ,Hanf, Meisenknödel,Perillasaat und geriebene Nüsse dazu füttern. In der Vorbereitung zur Zucht, ab Ende Februar wird zusätzlich in einem weiteren Fressnapf täglich frisches Keimfutter angeboten. Das regt unweigerlich den Zuchttrieb an.Grünes darf wieder vermehrt gereicht werden, und das Eifutter weiter trocken.Wir Harzer Roller Züchter haben das Futter der Marke Sluis entdeckt und bevorzugen dieses. Das hat erstens den Grund das hier wirklich alles aufgefressen wird, und zweitens ist hier eine gute Mischung von Kräutern drin die dem Vogel sehr gut bekommt. In den meisten auf dem Markt befindlichen Ei-Futtermischungen ist sehr viel Maismehl enthalten was der Vogel nicht frisst! In der dann folgenden Brutphase muss ich den Tieren ein Futter reichen, welches viele und schnelle Kohlenhydrahte liefert. Die Kohlenhydrahte sind für den Stoffwechsel enorm wichtig. Züchter mischen in das Aufzuchtfutter häufig Couscas unter.Dieses ist ein Grieß aus Hartweizen, Gerste und Hirse.Weiter Keimfutter,das Mischfutter sollte nun mit mehr Anteilen von Negersaat, Perilla, Sesam,Mohn; also Fettreiche Saaten angereichert sein. Wenn sie die Tiere daran gewöhnen gehen auch Distelsaaten oder Leindottersamen (bekannt als Gold of Pleasure ).In der später folgenden Mauserphase braucht der Vogel viele Schwefelstoffe und Kieselerde, daher wird hier für Zufuhr derselben gesorgt. Kieselerde ist ein natürliches Heilmittel mit einem hohen Anteil von Sillicium. In Rohen Gurken reichlich vorhanden, daher ist sie während der Mauserzeit unentbehrlich. Für Haut ,Knochen und Knorpelbildung gut und verhindert Stress. Mineralien ebenso. Diese sind ja schon für die ganze Verdauung des Vogels von nöten, da das Mischfutter im Magen erst zermahlen werden muss.Vitamine sind so Lebensnotwendig und können nur vereinzelt vom Organismus selbt hergestellt werden, daher sollten sie einmal pro Woche über das Trinkwasser zugegeben werden. In der Harzer Rollerzucht sollte dieses Vitakombex _V_sein. Es ist auch nicht immer gegeben, dass ein Vogel alles frisst, sondern das er sich aus den Saaten immer das Ihm am besten schmeckende herauspickt.Eine vielseitige und abwechslungsreiche Fütterung steigert ja nicht nur bei Vögeln,sondern auch bei allen Tieren die Vitalität ,Gesundheit und Lebensfreude.Wer sich entschließt,ein Haustier zu sich zu nehmen, geht damit zugleich ohne wenn und aber dem Tier gegenüber die Verpflichtung ein,ihm immer die bestmögliche Unterbringung und Versorgung zu gewähren,und das so lange wie der Vogel lebt. Hierbei gilt der Leitspruch, das man seine Pfleglinge umsorgen muss, und dieses gilt insbesondere für die Ernährung. Ein eingesperrter Vogel kann sich ja schließlich kein eigenes Futter holen wie in freier Natur. Das Futter ist aber für das Wohlbefinden der Tiere zuständig. Keine andere Frage wird unter den Züchtern sooft und zugleich kontrovers diskutiert wie die Fütterung. Die Tatsache ist jedoch schnell beantwortet: Man spricht oft darüber, aber im stillen Zuchtstübchen füttert jeder für sich, weil es kein Patentrezept gibt, sondern nur der Umgang mit seinen Tieren die Fütterungsweise bestimmt.Es ist für alle einleuchtend, dass unser Kanarienvogel nicht Tagein und Tagaus dasselbe Futter mag. So heißt ein weiterer Leitspruch: "Sorge als Halter täglich für Abwechslung im Futterplan". Dieses ist bei Kanarien durchaus ohne großen Aufwand möglich, indem ich zum Beispiel an vielen Tagen und zwar unterschiedlich die Zutaten reiche. Der Vogel wird zutraulicher,und dankt es mit Gesang. Der Vogel ist schließlich sehr neugierig und dieses durch Züchterhand gelenkte Verhalten bringt ihm Abwechslung. Haferkerne und Haferflocken sind mehlhaltig und regeln die Verdauung. Hirsesorten sind oft als Füllmenge im Mischfutter, werden aber von Harzer Rollern verschmäht und nicht gefressen. Kresse: Die Samen der Gartenkresse sind eine weitere,und gern von den Harzern aufgenommene Ergänzung des herkömmlichen Körnerfutters. Luzernklee,auch bekannt unter dem Namen Alfalfa,gilt als vorzügliche Beigabe in das Keimfutter.Mohnsaat: Mohn ist ein gern angenommener Leckerbissen , der sich auch gut,und vorbeugend gegen Darmstörungen und Durchfall bewährt hat. -Mohnsaat bekommt man selten frisch beim Futterhändler, sondern eher in Reformhäusern.Vorher probieren: Mohn muss nussartig schmecken und darf nicht ranzig riechen! Salat und andere Gemüsesorten:Bei einem sehr hohen Wassergehalt von 93-98 %,was nicht förderlich für den Gesang ist, hat grüner Salat trotz allem gute Eigenschaften auch als Vogelfutter.Der Eiweiß und Kohlehydrahtgehalt ist hier sehr gering, aber die vielen Mineralien: Kalium,Phosphor und Kalzium liefern sehr viele Vitamine, hier besonders Vitamin C+B.Für die Gefiederfarbe gelb ist auch das im Salat enthaltene Betacarotin sehr wertvoll. Alle Salatsorten werden gefressen,ebenso Spinat,Grünkohl und Chicoree. Die Tagetesblume wird gern gefressen.Da,das Vitamin-E-als Befruchtungsvitamin gilt,verführt es so viele Harzer-Rollerzüchter dazu ihre Vögel zusätzlich mit Weizenkeime oder Weizenkeimöl zu versorgen.Ich selber hatte es ausprobiert. Es hat keinem Vogel geschadet, aber der Bruterfolg hat sich nicht verbessert.
Calziumpräparate:Braucht der Vogel unbedingt, wenn er zur Zucht schreiten soll!
Calzium ist ein wichtiger Nahrungsbestandteil.Das Mineral ist an einer Vielzahl von Reaktionen und Funktionen beteiligt.Insbesondere die Nestlinge (Ganz kleine Jungtiere) benötigen Calzium zur Bildung von Knochen. Aber auch bei den Alttieren ruht der Calzium-Stoffwechsel keinesfalls, sondern es findet ein fortwährender Austausch von Calzium statt. Vor und während der Eiablage benötigen die Hennen unbedingt viel Calzium. Nur hierdurch ist gewährleistet, dass die Eier eine feste Schale entwickeln,durch Kalk bzw.Calziumcarbonat.Die Zucht-Hennen legen sich früh genug einen Calzium Vorrat an. Dieses kann ich als Züchter Positiv beeinflussen,indem ich den Zuchthennen vorsorglich abgekochte Hühnereierschalen aus der Küche anbiete.Sie bestehen aus reinem Kalk.Die Schale des gekochten Frühstückseies kann direkt verfüttert werden.So habe ich das immer gehalten. Mein Sohn fragte einmal,als er noch klein war:Papa was machst du denn da?Ich antwortete ihm: Das ist das Papier wo meine Vögel ihre Eier mit einpacken müssen. Auch Sepiaschalen werden immer geboten. Zum einen haben die Vögel hier gute Mineralien und zum anderen eine Möglichkeit ihre Schnäbel zu wetzen, was sehr oft gemacht wird. Auch Sepiaschalen, die Rückenschulpe von Tintenfischen, die man am Strand sammeln kann,oder aber im Zoogeschäft käuflich erwerben kann, bestehen aus reinem Kalk. Der Handel bietet Drahthalter an,um sie in Käfigen und Volieren aufzuhängen. Kanarien knabbern gern an den Sepiaschalen,nicht nur,um an den Kalk zu gelangen,sondern auch, um ihren Schnabel abzuwetzen. Für die Vögel sollten Sepiaschalen zuvor einen Tag im Wasser liegen,um den hohen Salzgehalt etwas zu dämpfen. Ist der Körper nicht ausreichend mit dem Vitamin D versorgt, stellen sich über einen längeren Zeitraum Mangelerscheinungen ein. Ein Aufweichen des Knochenskeletts ist die Folge.In der freien Natur bekommt der Vogel durch das Sonnenlicht genug Vitamin D, aber in Gefangenschaft muss dieses durch Züchterhand geschehen. Über das Futter durch Zugabe von Pulver der Haselnuss oder Paranuss; oder aus der freien Natur: Viel Brokoli,Grünkohl oder Blattspinat.Calzium kann seine Funktionen im Körper nur dann gut erfüllen,wenn der Körper gleichzeitig mit Vitamin D ausreichend versorgt wird.Denn Vitamin D fördert die Aufnahme von Calzium aus dem Magen-Darmtrakt ins Blut, reguliert den Calziumstoffwechsel und fördert den Einbau von Calzium in den Knochen.
Fette Fett ist der hauptsächliche Energiespeicher in den Zellen, da es unter den Nährstoffen die meiste Energie enthält (2,3 fach gegenüber Kohlehydrate). Eine Reihe von Vitaminen ist für den Organismus nur über seine Löslichkeit in Fetten verfügbar. Fett wird als Energiereserve (Depotfett) im Körper gespeichert. Depotfette isolieren die Nervenzellen, polstern empfindliche Organe und dienen zur Speicherung fettlöslicher Vitamine. Fette bestehen aus Glyzerin und Fettsäuren. Viele dieser Fettsäuren vermag der Organismus selbst aufzubauen, manche jedoch nicht. Jene Fettsäuren die der Organismus nicht selber herstellen kann –welche aber lebenswichtige Aufgaben haben -werden essentielle Fettsäuren genannt. Dies wären in erster Linie Öl-, Arachidon-und ganz besonderes Linol-und Linolensäure. Deren Bedarf muß über die Ernährung abgedeckt werden. Der ernährungsphysiologische Wert eines Nahrungsmittels hängt entscheidend vom Anteil essentieller Fettsäuren ab.
Proteine Proteine sind Kettenmoleküle, an deren Aufbau 20 verschiedene „Grundbausteine“ beteiligt sein können. Diese Grundbausteine sind die Aminosäuren. Die Bedeutung der Proteine als Energielieferant ist gegenüber Kohlehydrate und Fette nicht nennenswert (Ausnahme anhaltender Hunger). Aminosäuren unterscheidet man nach ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten zwischen essentiellen und nichtessentiellen Aminosäuren. Essentielle Aminosäuren kann der Organismus nicht selber bilden. Deren Bedarf muss über die Ernährung abgedeckt werden. Proteine können durch keinen anderen Stoff ersetzt werden. In Form der Aminosäuren liefern die Proteine die nötigen Körperbaustoffe für Erhaltung der Körpersubstanz (Zellregenerierung), Wachstum und für spezifische Produktionen wie Gefiederwachstum, Sperma-und Eiproduktion. Erhöhter Bedarf während der Wachstumsphase, in der Mauser, bei der Sperma-bzw. Eiproduktion. Der ernährungsphysiologische Wert eines Nahrungsmittels hängt entscheidend vom Anteil essentieller Aminosäuren ab.
Kohlenhydrate Kohlehydrate sind entweder Einfachzucker (Monosaccharide) oder Verbindungen von Einfachzucker (Di-oder Polysaccharide).An der Grund-substanz des Organismus haben sie lediglich einen Anteil von Ein bis Eineinhalb Prozent. (Ausnahmen:Knorpel-Schleimstoffe,Zellbaustoffe und Spezifische Supstanzen. Reservekohlenhydrahte werden lediglich in Muskeln und Leber gespeichert. Kohlenhydrahte sind in erster Linie rasch verfügbare Energie.Aufgrund ihres hohen Anteils in der Ernährung sind sie Hauptenergiequlle. Kohlenhydrahte könnennur in Form von Einfach-Zucker vom Organismus aufgenommen werden. Verbindungen von Einfachzucker -nämlich Di-und Polysaccharide werden mit Hilfe von Enzymen zu Einfachzucker unterteilt. Einfachzucker-zum Beispiel: Trauben und Fruchtzucker ( Gluskose und Fruktose)sind daher schnelle Energieliefe-ranten, da sie ohne Umwege resorbiert werden können. Bei einem Überschuss in der Ernährung, können Kohlehydrahte in Fett umgewandelt werden.
Vitamine Es gilt anzumerken: Der Bedarf an Vitaminen kann nicht über die Fütterung Saaten und Samen allein erfolgen! Vitamine sind lebensnotwendig und können nur vereinzelt vom Organismus hergestellt werden.(zum Beispiel auch über Provitamine). Vitamine sind in sehr kleinen Mengen wirk-sam. Eine Unterversorgung führt zu Mangelerscheinungen. Der Bedarf an Vitaminen ist in der Zucht-,Wachstums und Mauserphase doch deutlich erhöht. Dieses gilt gleichermaßen für Phasenin denen die Aufnahme oder die Synthese einzelner Vitamine gehemmt ist. ( Krankheiten-fehlendes Sonnenlicht oder auch durch falsche Haltungsbedingungen.) Vitamine werden je nach Löslichkeit im Organismus als Fett-oder Wasserlösliche Vitamine bezeichnet. Zu den Fettlöslichen Vitaminen bezeichnet man: A-D-E-K,zu den Wasserlöslichen die Vitamie C,das Biotin sowie alle Vitamine der B Reihe, also B1,B2,B6 und B12,die Folsäure, die Nikotinsäure ,die Pantothensäure usw.) Weitere Vitaminhaltige Stoffe sind das Carnitin B Tund das Cholin. Unsere Vögel benötigen täglich eine bestimmte Menge Vitamin-A dass als Provitamin A in der Nahrung enthalten sein muss. Durch die Speicherung von Vitamin A in der Leber, können Schwankungen des Provitamin A Gehaltes der Nahrung ausgeglichen werden. Vitamin A ist für Vögel lebensnotwendig, denn es regelt viele Körperfunktionen und Lebensvorgänge. Bei Vitamin A Mangelim Vogekörper kommt es zu folgenden schweren Störungen: Rückgang der Legetätigkeit-öfter unbefruchtete Gelege-Unregemäßigkeiten beim Schlupfvorgang-Wachstumsstörungen der Jungtiere-Augenentzündungen biszur Erblindung-Kein oder schlechtes Federwachstum-und/oder schlechter Allgemeinzustand der Gesundheit- große Anfälligkeit gegen Krankheitserreger. Mehrere Tage Vitamin A Mangel führt zum Tod des Vogels. Aber auch ein Zuviel an Vitamin A führt zu Schäden wie oben beschrieben.
Mineralstoffe: Viele Mineralstoffe sind lebensnotwendig und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden.Nach Bedarf des Organismus an diesen Stoffen unterscheidet man sie in Mengen-und Spurenelemente.Der Bedarf an bestimmten Mineralstoffen ist in der Zucht-, Wachstums-und Mauserphase deutlich erhöht.Manche Mineralien stehen zueinander oder zu Vitaminen in Wechselbeziehung.Bei den Mengenelementen ist speziell die Beziehung Vitamin D zu Calcium und Calcium zu Phosphor hervorzuheben.
Alle die Oben erwähnten Stoffe kann ein Tier in Gefangenschaft nicht erreichen, daher ist es ein Muss, dass der Züchter oder Halter stetig dafür Sorge trägt, den oder die Vögel mit einer Abwechslungsreichen Kost zu versorgen.Er muss die Kenntnis haben über eine Gute Futtermischung und darüber was in welchem Futter steckt. Nachfolgend eine Futterliste: Für Harzer Roller empfielt sich unten stehende Mischung!
Mehlhaltige Sämereien | Ölhaltige Sämereien |
Spitzsaat:56%Kohlenhydraht/15,1%Protein/Fett/6,1% | Rübsen-Raps |
Japanhirse:59,8% Kohlenhydraht/11,1Protein/Fett3,7% | Negersaat: |
Hafer:64,2%Kohlenhydraht/13,9% Protein/Fett 8% | Salatsamen |
Platahirse: | Leinsaat |
Senegalhirse: | Hanfsaat |
Mannahirse: | Blaumohn |
Silberhirse; | Perilla |
Rote Hirse: | Zichorie |
Buchweizen: | Nachtkerze |
Weizen: | Gold of Plesure-Leindotter |
Kolbenhirse-Manna-Senegalhirse | Distelsamen |
Qiunoasaat: | Sonnenblumenkerne |
Grassamen: | Chiasamen |
Milo-Dori-Mungo Bohnen | Sesam |
50% Sommerrübsen-nussig schmeckend ( Hauptfutter aller Harzer Roller Kanarien)
10% Negersaat ( bestes Futter zum Keimen)
20% Kanariensaat/Glanz/Spitzsaat
5% geschälte Haferkerne
3% Perillasaat
3% Salatsamen
3% Hanfsaat
3% Leinsaat
3% Blaumohn
Viele Mischfutterhändler mischen Hirsesorten unter weil sie günstiger sind.Diese frisst jedoch kein Harzer Roller Kanarienvogel.Gern wird hingegen an den Stängeln der Roten Kolbenhirse genagt!
Die Heckarten
Das Ziel der Zucht, gesunden und sangesfreudigen Nachwuchs von ihren Zuchtpärchen zu erhalten, steht unter den Züchtern erwartungsgemäß außer Frage. Doch wie man Kanarien am besten züchtet, d.h. welche Möglichkeiten man ihnen bietet, um sich fortzupflanzen, darüber gibt es, wie man sich leicht vorstellen kann, unterschiedliche Ansichten. Was mag dahinter stecken, dass Kanarien auf unterschiedliche Weise zu züchten sind? Eigentlich müssten doch ein Hahn und eine Henne ausreichen, damit das Pärchen brüten kann. Diese Annahme ist, wie gleich gezeigt wird, richtig, doch haben sich über mehr als 200 Jahre nach vielen Versuchen im Wesentlichen vier Heckarten als Erfolgsversprechend herausgestellt. Es sind die Paar- oder Einzelhecke, die Wechselhecke und die Gemeinschaftshecke. Bei der Paar- oder Einzelhecke bezieht ein Kanarienpärchen je ein Zuchtabteil für sich und zieht hier seine Brut gemeinsam auf. Bei der Wechselhecke werden für jeden Hahn etwa zwei bis vier Hennen einzeln in Heckabteile gesetzt. Der Hahn wird nur kurz zum Befliegen zu einem Weibchen gesetzt, um bei Bedarf von Henne zu Henne zu wechseln. Daher der Name Wechselhecke. Die Henne zieht die Brut allein auf. Bei der Gemeinschaftshecke brüten mehrere Weibchen gemeinsam in einem Flug oder in einer Voliere, und ein Hahn oder mehrere Hähne bleiben während der Zucht bei ihnen. Auf jeden Hahn werden etwa drei Hennen zugesetzt.Im Folgenden sollen die Entstehung dieser Heckarten, ihre biologischen Grundlagen und ihre Vor- und Nachteile erläutert werden. Die Entscheidung, welche Methode er verwenden will, muss natürlich dem Züchter überlassen bleiben. Ich bevorzuge aus Gründen der artgemäßen Vogelhaltung die Paar- oder Einzelhecke und empfehle sie alten Hasen und Jungzüchtern zur Nachahmung. Die Paarhecke wird deshalb den anderen Heckarten vorangestellt und möglichst genau beschrieben. Vieles, was während der Jugenaufzucht für alle drei in Frage kommenden Heckarten gleich ist, braucht dann nur einmal, bei der Paarhecke, beschrieben zu werden.Als Nesthocker schlüpfen Kanarien noch recht unvollkommen aus der Eischale und bleiben bis zur Selbstständigkeit lange, etwa knapp 3 Wochen, im schützenden, warmen Nest. Während der gesamten Nestlingszeit bleiben sie von der Fürsorge beider Eltern abhängig. Dem natürlichen Fortpflanzungsverhalten der Kanarien trägt die Paarhecke in idealer Weise Rechnung, denn Hahn und Henne bleiben bei dieser Art der Hecke während der gesamten Zuchtperiode zusammen, um die wahrlich schwere Aufgabe, ihren Nachwuchs aufzuziehen, zu erfüllen. Diese Art der Hecke bietet optimale Voraussetzungen für einen reibungslosen Zuchtverlauf, bei dem der Züchter nur ganz selten eingreifen muss, weil die Elterntiere alles instinktiv richtig machen. Ein Kanarienpärchen in einem geräumigen Zuchtkäfig zu halten und das schöne Geschehen der Fortpflanzung mit dem Werben des Hahnes, dem Nestbau, dem Befliegen, der Eiablage, dem Bebrüten des Geleges, dem Schlüpfen der Kleinen und der gemeinsamen Jungenaufzucht zu verfolgen, das ist in meinen Augen Kanarienzucht im eigentlichen Sinn. Ich erwarte den Beginn dieser aufregenden Zeit schon während der langen Wintermonate und möchte dieses Erlebnis in keinem Frühling mehr missen, denn, was jetzt geschieht, ist für mich immer wieder ein neues Wunder.Im Vergleich mit der Wechselhecke benötigt die Paarhecke zweifellos größere Zuchtkäfige, um der Henne die nötigen Ausweichmöglichkeiten vor den oft heftigen Nachstellungen des werbenden Hahnes zu bieten. Die in manchen Züchterstuben leider immer noch üblichen Zuchtabteile von 40 (L) x 30 (T) x 30 (H) Zentimetern bieten nicht genügend Raum, damit sich die Partner bei Bedarf aus dem Wege gehen können. Ein doppelt so langer Heckkäfig, dessen Trennschieber man entfernt, stellt dagegen schon eine ganz brauchbare Lösung dar. Die Heckkäfige für die Paarhecke dürfen aber auch gerne größer sein. Ideale Käfigmaße für die Paarhecke sind etwa 100 (B) x 50 (T) x 60 (H) Zentimeter. Waren die Weibchen vor der Hecke in einem Flug untergebracht, dann sind sie meistens körperlich fit und ausreichend fluggewandt, um den Verfolgungen des Hahnes immer wieder geschickt auszuweichen. Schön ist das artgemäße Paarungsverhalten der Vögel zu beobachten, wenn man das Weibchen zunächst zwei bis drei Tage allein im Heckkäfig belässt und ihm mehrere Nistgelegenheiten bietet, die es aufmerksam inspiziert. Dann lässt man den Hahn zur heckreifen Henne einfliegen und reicht zugleich etwas Scharpie oder anderes Nistmaterial. Ein junger Hahn wird das Weibchen wahrscheinlich nicht sogleich ansingen, sondern zuerst Nistmaterial mit dem Schnabel aufnehmen und mit schlanker, leicht nach vorn gebeugter Balzhaltung der Henne zu imponieren versuchen. Aufgeregt springt er von Stange zu Stange, um den Käfig auf Nistmöglichkeiten zu inspizieren und das Weibchen auf die ihm geeignet erscheinenden Brutplätze aufmerksam zu machen. Die Entscheidung, welcher Platz schließlich gewählt wird, trifft das Weibchen. Den Nestbau tätigt die Henne allein, ständig aufmerksam begleitet und gleichsam ermuntert durch den Hahn, der ebenfalls immer wieder Nistmaterial im Schnabel herumschleppt, es aber selten im Nest niederlegt. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn wie alle Herren der Schöpfung neigt er in dieser Situation leicht zu Übererregung, was bei dem Kanarienhahn dazu führt, dass er ab und an Nistmaterial aus dem gerade vom Weibchen so schön gebauten Nest herauszupft. Jetzt lässt der Hahn häufiger den von starker Erregung getragenen Balzgesang hören, wobei er mit herabgehaltenen Flügeln auf der Stange hin- und her trippelt und das Weibchen in schnellem Balzflug unter anhaltendem Gesang verfolgt. Es kommt des öfteren zur Paarung, nicht nur tagsüber, sondern besonders auch in den frühen Morgen- und den späten Nachmittagsstunden. Viele Züchter vereinen Hahn und Henne schon gleich beim Einsetzen in die Heckbox. In den meisten Fällen verträgt sich das Pärchen sofort, und das Weibchen lässt sich nach einiger Zeit des Werbens vom Hahn füttern. Sollte man jetzt allerdings beobachten, dass das Weibchen den Hahn abwehrt oder sich ein Streit entfacht, bei dem ein stark treibender Hahn die Henne von einer Ecke des Käfigs in die andere jagt, dann sollte man ihn wieder herausnehmen. Man setze jetzt nicht einen anderen Hahn hinzu, mit dem die Henne sich vielleicht besser verträgt, denn dann ist eine geregelte Zuchtbuchführung nicht mehr möglich, da man nicht weiß, ob der erste Hahn schon erfolgreich befruchtet hat. Man sollte denselben Hahn nach ein oder zwei Tagen noch einmal zur Henne setzen. Oft haben sich dann die Streitigkeiten gelegt. Fast immer hilft eine größere Zuchtbox bis hin zur Größe einer Voliere, in der die Henne genügend Möglichkeiten findet, dem Hahn zu entweichen. Nach einiger Zeit wird sich das Pärchen vertragen und kann in eine normale Zuchtbox umgesetzt werden. Aber selbst in einer geräumigen Voliere bleibt die anfängliche Abneigung der Partner erhalten. Immer mal wieder trifft man auf ein Weibchen, das partout kein Männchen akzeptieren will. Oft läßt es sich nur in der Morgendämmerung befliegen und legt, brütet und zieht seine Jungen vorbildlich auf, und dennoch bleibt es die ganze Zeit über auf Abstand zum Hahn. So ein Verhalten, dem man auch beim Menschen begegnen kann, ist in meinen Augen gar nicht so ungewöhnlich. Ein Pärchen wird sich mit großer Sicherheit gut miteinander vertragen, wenn es sich um eine sog. Liebesverpaarung handelt, bei der die Partner in einer größeren, mit mehreren Hähnen und Hennen besetzten Voliere selbst zu einander finden. Leider wissen die beiden nichts von den Wünschen des Züchters, der die Pärchen nach eigenen Vorstellungen hinsichtlich der Abstammung und der gewünschten Eigenschaften verpaaren möchte. So wird das konfliktfreie, aus einer Liebesverpaarung hervorgegangene Eheleben eines Kanarienpärchens wohl meistens ein unerfüllter Wunschtraum bleiben. Wir werden gleich sehen, dass es in jeder Ehe nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Kanarienvögeln ab und an Zoff gibt.Den Zeitpunkt der Heckreife von Hahn und Henne bei der Vereinigung des Pärchens abzupassen, ist bei der Gemeinschaftshecke nicht erforderlich. Die Partner können sich über mehrere Wochen kennenlernen, bis beide die Fortpflanzungsreife erlangt haben. Ein so aneinander gewöhntes Pärchen wird meist mit gutem Erfolg zur Brut schreiten. Der Hahn füttert das Weibchen während des Brütens unter zärtlichem Gewisper mit Nahrung aus dem Kropf. Die ganz frisch geschlüpften Nestlinge werden überwiegend von der Henne gefüttert, zuerst mit Kropfschleim, während der Hahn anfangs die Henne mit Nahrung versorgt, die er aus dem Kropf hervorwürgt. Die Henne behält dieses Futter einige Zeit in ihrem Kropf und reicht dann den angestauten Futterbrei an ihre Brut weiter. Seht oft füttert ein eifriger Hahn die Jungen aber schon ab dem ersten Tag mit,da deren aufgesperrte Schnäbelchen einen starken Fütterungsreiz auf beide Eltern ausüben. Der Hahn übernimmt bei den älter werdenden Jungen zunehmend die Aufgabe, sie zu füttern. So wachsen die Nestlinge zusehends heran. Die meisten Kanarien haben eine bestimmte Nahrungsvorliebe. Der eine Vogel mag besonders gerne Negersaat oder Glanz, der andere Eifutter und vielleicht Rübsen. Füttern beide Elternteile, so erhalten die Jungen eine abwechslungsreiche Kost, durch die sie zu kräftigen Jungtieren heranreifen. Wenn das Pärchen zur nächsten Brut schreitet, widmet sich das Weibchen dem Bau des neuen Nestes und der Eiablage und füttert die ständig hungrigen Jungen immer weniger. Jetzt übernimmt einzig der Hahn die Fütterung des Nachwuchses bis zur Selbstständigkeit.Dass der Hahn das Nest zerreißt oder die Jungen attackiert oder dass die Eltern ihnen Federn ausrupfen, um neues Nistmaterial zu bekommen, gehört bei gut eingespielten und vielseitig ernährten Zuchtpärchen zu den seltenen Ausnahmen. Sollte doch einmal ein allzu agiler Hahn, der beileibe nicht zu den schlechtesten Vätern gehören muss, das gerade im Bau befindliche Nest immer wieder zerstören, dann sei man ihm nicht böse, denn er tut sein Bestes, nur kann er´s halt nicht. Man setzt ihn, nachdem er sein Weibchen einige Male beflogen hat, in einen separaten Käfig und stellt ihn nach Möglichkeit so, dass der Sichtkontakt zu seinem Weibchen erhalten bleibt. In der Zwischenzeit baut die Henne das Nest zu Ende. Zwischenzeitlich kann der Hahn noch ein- oder zweimal kurz zu seiner Henne gelassen werden, um sie zu befliegen. Während des Brütens bleiben die beiden getrennt. Etwa 2-3 Tage nach dem Schlupf seiner Abkömmlinge lässt man den Hahn wieder zu seiner Familie. In der Regel füttert er seine Jungen sofort mit und ist mit dieser Aufgabe so beschäftigt, dass er seine Unart vergisst.Für die Paarhecke benötigt man mehr Hähne als für die Wechselhecke und kann die guten Vererber nicht so oft einsetzen. Das muss kein Nachteil sein. Wer sich einen neuen Stamm aufbaut, sollte sich ohnehin mit einer kleinen Zahl von Pärchen begnügen, um sie in Ruhe zu beobachten und die Feinheiten der Zucht und des Gesangs kennenzulernen. Wer dann in den folgenden Jahren ebenso viele Hähne wie Weibchen betreut, behält manch guten Vererber für sich, den er sonst vielleicht weggegeben hätte. Mit der Paarzucht kann man besser und länger Linienzucht betreiben. Dies ist besonders für den Besitzer eines kleineren Stammes wichtig, damit der Verwandtschaftsgrad seiner Vögel nur so langsam zunimmt, dass er nicht jedes Jahr durch Zuerwerb an eine Blutauffrischung denken muss. Beim Beginn der Paarzucht werden am besten Junghähne eingesetzt, die noch nicht in der Wechselhecke das angenehme Leben regelmäßiger Besuche bei verschiedenen Hennen genossen haben. Doch meistens werden auch diese umgängliche Familienväter. Allerdings kann es unter solchen Althähnen immer wieder mal vorkommen, dass sich einer von ihnen nur schwer an die Ehe mit nur einem Weibchen und eine disziplinierte Vaterrolle gewöhnt. Schlechte Väter zerzupfen das Nest, füttern nur selten und lustlos mit, vertreiben die Henne öfter vom Nest, rupfen den Jungen Federn aus und attackieren die gerade Ausgeflogenen. Solche Unarten liegen oft in falscher Vorbehandlung,lassen sich leider auch nicht wegzüchten. Bei Bedarf müssen diese Hähne aus dem Stamm entfernt werden.